Weinstraße 7 München / Neubau Geschäftshaus in prominenter Lage

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Ensemble mit besonderer Fassade

Das Bürogebäude mitten in der Fußgängerzone Münchens war eine logistische Herausforderung. Die Anfahrt war in nur 2 Stunden in der Früh möglich, am Tag konnte keine Anlieferung durchgeführt werden. Zudem war der Bauplatz sehr beengt und dadurch zusätzlich erschwert.

Das fünfstöckige Geschäfts- und Bürohaus liegt im Herzen Münchens, unmittelbar gegenüber dem Rathaus. Links neben dem Neubau, den Hild und K Architekten im Auftrag der Nymphenburg Immobilien AG entworfen haben, gibt eine kleine Gasse den Blick auf die berühmte Frauenkirche frei. Auch aufgrund der prominenten Lage innerhalb des geschützten Ensembles „Münchner Altstadt“ kam der Fassadengestaltung eine besondere Bedeutung für das in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Thomas Hetfleisch & Joachim Leppert durchgeführte Projekt zu.

Der Ansatz, den Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber dabei verfolgten, zielt auf eine harmonische Einordnung des Neubaus in die umgebende Wiederaufbauarchitektur ab. Was hätte näher gelegen als sich an Kubatur und Anmutung des Vorgängerbaus aus den 1950er Jahren zu orientieren, der aufgrund seiner schlechten Substanz abgerissen werden musste? Wie dieser weist das Gebäude eine natursteinverkleidete Fassade auf. Damals wie heute wurden mit Jura und Muschelkalk zwei farblich kontrastierende Gesteinsarten verlegt, welche die Ansicht gliedern. Vom Vorgängerbau – und damit aus dem Vokabular des Münchner Wiederaufbaus – übernimmt der Entwurf auch den Arkadengang entlang der Sporerstraße.

Mit seinen insgesamt vier (statt drei) Fensterachsen und bodentiefer Verglasung wirkt das Haus leichter als früher. Neu ist auch die Staffelung der Hauptfassade in die Tiefe hinein. Die schräg verlaufende Grundstückgrenze an der Weinstraße wurde zum Anlass genommen, den umbauten Raum mit jeder Fensterachse ein Stück vorspringen zu lassen. Das Thema der Skalierung spielten die Architekten nun ästhetisch weiter. So sind die Fenster der Obergeschosse auch auf der vertikalen Ebene zueinander versetzt, die Fassadenvorsprünge werden nach rechts hin schmaler, ebenso wie die damit korrespondierenden dunklen Faschen links der Fenster.

Feine Abstufungen im Naturstein sorgen für weitere Bewegtheit. Indem sie die Steinplatten auffächern, verdeutlichen sie entgegen jedes Eindrucks von Massivität, wie dünn eine solche moderne Verkleidung tatsächlich ist. Aber auch als eine Art senkrechtes Gesims oder sogar als moderne Kannelierung lässt sich das Relief lesen.

Im Oktober 2017 eröffnet in den drei Ladengeschossen der Shop eines großen schwedischen Textilunternehmens.

(Quelle: BauNetz Architekten)

  • Bauart
    Neubau
  • Architekt
    Hild und K München
  • Fertigstellung
    Mai 2017